Konzeptioneller Schwerpunkt/ Zielgruppe:
Die pädagogisch-therapeutische Intensivgruppe für Jugendliche ist konzipiert für 7 Mädchen und Jungen im Aufnahmealter von 11-15 Jahren, die in besonders ausgeprägter Weise folgende Indikationen
aufweisen:
- schwere Entwicklungsrückstände bzw. gravierende Fehlentwicklungen
- schwere Beziehungs- und Bindungsstörungen
- schwere Verwahrlosung
- traumatische Misshandlungs- und Missbrauchserfahrungen
- erhebliche Sozialisationsdefizite
- ausgeprägtes oppositionelles Verhalten
- fehlende bzw. mangelnde Verhaltens- und Impulssteuerung
- externalisierende Störungsbilder
Kennzeichnend für die Biographien solcher Jugendlicher ist, dass sich bisherige HzE-Maßnahmen (ambulanter, teilstationärer oder vollstationärer) Art als nicht ausreichend erwiesen hatten bzw.
hätten.
Aufnahmealter: 11-15 Jahre
Aufnahmeverfahren:
Eine Aufnahme kann nur nach umfangreicher Vorbereitung durch alle Beteiligten erfolgen. Alle zur Verfügung stehenden Informationen wie z.B. Familienanamnese, bisherige Jugendhilfemaßnahmen,
Gutachten etc. müssen gesichtet und bewertet werden, um die Angemessenheit dieser besonders intensiven pädagogisch-therapeutischen Hilfsmaßnahme überprüfen zu können.
Aufenthaltsdauer: ca. 2-3 Jahre
Ziele:
Förderung der emotionalen, psychosozialen, kognitiven und körperlichen Entwicklung, d.h.:
- Förderung der persönlichen Anlagen und Fähigkeiten
- Stärkung des Selbstwertgefühls
- Hinführung zur Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen, Vorstellungen, Handlungsweisen sowie der eigenen Lebensgeschichte und-situation
- Hinführung zum angemessenen Umgang mit dem eigenen Körper (Ernährung, Hygiene, Sexualität)
- Beratung bei geschlechtsbezogenen Fragestellungen
- Hinführung zu einem ethisch verantwortlichen Umgang mit der eigenen Sexualität
- Förderung des angemessenen Umgangs mit anderen Menschen: Beziehungs-, Bindungs- und Sozialfähigkeit
- Förderung des persönlichen und intellektuellen Potentials zum Erreichen des individuell möglichen Schulabschlusses
- Neustrukturierung des Alltags der Jugendlichen
- Förderung des familiären Umfelds durch Elternarbeit
- Erhalt und Entwicklung förderlicher Bezüge außerhalb der Familie
- Mithilfe bei der Suche nach geeigneten Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnissen
- Integration in Beruf und Gesellschaft
Methodische Grundlagen:
In der pädagogisch-therapeutischen Arbeit finden verhaltenstherapeutische Elemente in besonderer Weise Anwendung:
- Verhaltensanalyse
- sytematische Verhaltensbeobachtung
- Verstärkerpläne
- Time-Out Methode
- soziales Kompetenztraining
- Lernen am Modell/ Vorbild
- Hilfe zur Selbsthilfe
Besonderheiten:
- Erlebnispädagogik
- Einzeltherapeutisches Angebot seitens der teaminternen Psychologin
- Gruppentrainings
Rechtsgrundlage: § 27 i. V. m. den § 34, 35a SGB VIII
Plätze: 7, Einzelzimmer