ASMITA Slum Projekt

Im Projektort Varanasi kämpft Father Dilraj seit vielen Jahren für Kinder in Slums und auf der Straße, die scheinbar wie "verloren" leben. 

Die lebensverachtenden, menschenunwürdigen Umstände in den Slums sind dermaßen brutal negativ, dass einem die Worte fehlen. Davon zu sprechen, dass diese Menschen, wie wir es gerne ausdrücken, "unterhalb der Armutsgrenze" leben, ist schon fast eine romantisierende Formulierung. Nein: nichts haben sie, nichts! Allenfalls einen bewunderswerten Überlebenswissen...

Was Father Dilraj und sein Team jeden Tag für die Ärmsten der Armen leisten, ist nicht nur phänomenal, sondern ein Segen für die betreffenden Kinder und Familie. Ziel des ASMITA-Projektes ist insbesondere, die Slumkinder bzw. deren Familie aus ihren katastrophalen Lebensumständen herauszuholen und möglichst in die Gesellschaft zu integrieren. Darum wird auf Schule, Bildung und Kultur größten Wert gelegt.

So konnte Father Dilraj über die Jahre ca. 30 Lehrerinnen und Lehrer gewinnen konnte, in die Slums zu gehen, um dort Kinder und Jugendliche zu unterrichten. Größte Herausforderung ist dabei immer wieder die Slumbewohner dazu zu ermuntern, ihre Kinder beschulen zu lassen: eine äußerst knifflige Arbeit, die viel diplomatisches Geschickt erfordert -denn meistens leben die Slumbewohner sehr abgeschieden und sind oft misstrauisch Fremden gegenüber. Aber mit Ausdauer und Beharrlichkeit hat Father Dilraj in vielen Slums mittlerweile deutliche Akzente der Hoffnung und Zuversicht setzen können.

Wenngleich der Unterricht nicht den Umfang wie in einer deutschen Schule hat, so kann man diese Geste und den Effekt dieser Beschulung gar nicht hoch genug einschätzen. Auch wenn es eine Binsenweisheit ist: Bildung ist der Bester Schutz vor Armut, sicher auch in Indien. Father Dilraj ist "immer" aktiv: gerade auch mit unseren Spendenmitteln schafft er Schulsachen und Mopeds für die Lehrerinnen an und saniert herunter gekommene Räumlichkeiten. Ebenso werden mit den Slumkindern in regelmäßigen Abständen kulturelle Ausflüge geplant und durchgeführt. Dies ist meist die einzige Chance für die Kinder in den Slums, überhaupt einmal woanders hinzukommen.

Father Dilraj engagiert sich ebenfalls im Zusammenhang mit dem indischen Bundesprojekt Childline: dabei handelt es sich um eine Art Kriseninterventionshaus für elternlose Kinder, die entweder ausgesetzt oder auf verschiedenste Weise von ihren Eltern getrennt worden sind. Die Schicksale vieler Kinder sind dabei erschütternd. Father Dilraj gibt ihnen eine Art "Erste Hilfe" und schaut wie es mit ihnen weitergehen kann. Dabei kommt es manchmal zu Rückführungen, oft jedoch kommen Pflegeeltern oder Heime (soweit es diese überhaupt gibt) in Betracht.

Im November 2017 waren erstmalig Mitarbeiterinnen des Kinderheimes in Varanasi, um dort ehrenamtlich tätig zu werden und in den Slums im Rahmen des ASMITA-Projektes mitzuarbeiten. Sie haben die Kinder in Englisch unterrichtet, ihnen Lieder und Tänze beigebracht und viel mit ihnen gespielt. Die Offenheit und Lebensfreude der Kinder war überwältigend positiv. Es ist kaum zu fassen für einen Europäer, dass die dortigen jungen Menschen, die unter unvorstellbar schlechten, menschenverachtenden Lebensumständen leben müssen, so viel Lebensfreude, Optimismus und Humor zeigen. Jede Begegnung mit den Menschen in den Slums von Varanasi ist unausgesprochen auch eine Anfrage an uns selbst, ob der Lebensstil, den wir pflegen, gut ist bzw. wie es mit der Solidarität mit krass benachteiligten Menschen aussieht. Es springt sofort ins Auge, dass Luxus keinen Wert haben kann, stattdessen: wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken und andere, notleidende Menschen in sein eigenes Blickfeld miteinzubeziehen.

Father Dilraj und sein Team machen einen "unfassbar tollen Job" dort.

Der Hilfebedarf ist enorm hoch. Regelmäßig überzeugen wir uns davon, dass die Projektorte gut laufen und die Spendenmittel effizient verwendet werden. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie unsere Projekte unterstützen würden.